Pinan Lock Flow

 

 

Lock Flow - Hebelkette

 

  

Wie wir alle wissen, ist Karate ein holistisches Kampfsystem, welches neben den Perkussionstechniken (Atemi Waza / Tritt- und Schlagtechniken) über eine große Anzahl von Wurf-, Hebel, und Würgetechniken verfügt.

  

 Um eine Verbindung zwischen den Techniken, die allgemein als Atemi Waza wahrgenommen werden, und den Hebeltechniken in den Pinan / Heian Kata zu schaffen, habe ich den im Video erklärten Lock Flow kreiert. Zielsetzung dieser Hebel Kette ist es, die jeweilige Technik zu erkennen, zu verstehen und zu üben. Gleichzeitig soll der Übende dabei verschiedene weitere kampfbezogene Prinzipien erlernen:

 

 

Sobald der Kontakt zu Gegner einmal hergestellt ist, sollte man diesen nutzen, um Kontrolle auf den Gegner auszuüben. Dies funktioniert nur solange, wie ich in der Lage bin, diesen Kontakt aufrecht zu erhalten! Das bedeutet im Klartext, dass mein Hikite (das zurückziehen der eigenen Hand, meist in Richtung eigener Hüfte) nun eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen hat. Gleichzeitig nehme ich  die Hand, die den ersten Kontakt hergestellt hat, oftmals gar nicht zurück, sondern belasse sie am Gegner selbst.

 

Gedan Barai in Anwendung als Armstreckhebel
Gedan Barai in Anwendung als Armstreckhebel

 

 

Da Hebeltechniken einen größeren Trainingsaufwand beinhalten, als die meisten Schlagtechniken, erhöht sich selbstverständlich auch die Gefahr, dass ich diese Techniken aufgrund mangelnder Erfahrung nicht optimal anwenden kann. Hieraus resultiert, dass ein angesetzter Hebel manchmal gekonnter oder durch den Gegner verhindert wird. Ziel des Lock Flows (Flow = Fluss!) ist es nun, aus der neu entstandenen Situation heraus einen neuen Vorteil zu ziehen, und umgehend in die nächste Hebeltechniken / Kontrolle des Gegners überzugehen. Dies sollte, wenn der Lock Flow beherrscht wird, immer unter Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gegner passieren!

 

 

 

Neben diesen Unterrichtszielen verfolgt der Lock Flow ein klares erlernen von Prinzipien. Er soll es dem Karateka ermöglichen, in jeder nur möglichen Position des Gegners eine passende Lösung zu erkennen. Dies bedeutet: Ist der Arm gestreckt, wende ich den Armstreckhebel an, ist er gebeugt, versuche ich eine andere Variante aus dem Lock Flow. Wer den Lock Flow meistert, hat somit eine adäquate Lösung für annähernd jede Armposition die der Gegner einnehmen kann. Dies gilt nicht nur für Standpositionen, sondern besonders auch in Bodenkampf Situationen!

 

 

 

Was ist der Lock Flow nicht?

 

 

 

Der Lock Flow ist keine aneinander gereihte Kampfsequenz! Es geht also nicht darum, jede einzelne Technik nacheinander abzuspulen. Im Gegenteil! Sobald eine Hebeltechniken erfolgreich war, sollte man dringend an einem Abschluss arbeiten, welche teilweise auch im Video erklärt werden.

 

Hier findet ihr den Video